Da ist die EM nicht so gelaufen wie man es sich erhofft hatte, oder ?
Ich sehe mal ab von all den Patriotismus-Debatten, den nervigen Hubkolonnen usw, jeder soll ja Feiern können wie er will und wo er will.
Diese unsägliche Kultur des Public Viewings blieb mir allerdings schon immer verschlossen.
Du stellst dich auf einen oft zu vollen Platz und versuchst etwas vom Spiel mit zu bekommen welches auf einer Leinwand in schlechter Qualität wiedergegeben wird. Dazu dann ohne Rahmenprogramm etc.
Wochenlange Diskussionen im Vorfeld brachten in Frankenthal das Ergebnis das diese Veranstaltung dann mal auf dem alten Rot-Weiß Platz stattfinden kann und ich dachte noch so, hey super dann muss es nicht ausfallen.
Als wäre es die erste Veranstaltung, mal abgesehen von einem "durchwachsenen" OB-Wahlkampf Versuch machten die Veranstalter ein Theater aus der Sache.
Nun ist die EM zu ende, DIE MANNSCHAFT hat sich sehr gut geschlagen, dann mit Pech und Gegenwind verloren, aber trotzdem sehr respektabel.
Nun könnte man es dabei belassen, aber nicht so in Frankenthal. Da muss nochmal nachgestichelt werden.
In dem heutigen Artikel der Rheinpfalz interviewt man den gescheiterten OB Kandidaten Maring.
Dieser schiebt die Schuld für seine Pleite-Nummer, wie er sie gern darstellen möchte allen zu die er finden kann, von der Stadtverwaltung:
"Aber auch im Nachhinein muss man sagen, dass die Kommunikation vor der Entscheidung mangelhaft war. Die extrem vielen Gespräche zum Sicherheitskonzept haben bei uns Ressourcen gebunden, die bei der Vermarktung der Veranstaltung gefehlt haben."
Dem Ramadan :
"Bei den türkischen Spielen war der Umsatz schlecht, da Ramadan war."
Dem EWF:
"Durch das Regenwetter anfangs hat der Platz gelitten. Als der Eigen- und Wirtschaftsbetrieb (EWF) Kies zum Auffüllen von Löchern anliefern wollte, blieb sogar deren Lastwagen stecken."
USW,usw jeder hatte Schuld an diesem furchtbaren Desaster. Das man in Zeiten einer schrumpfenden Mittelschicht mal nen Gang runterfahren sollte wird mal gekonnt ignoriert. Da wird lieber im Dunstkreis gehetzt gegen die Notwendigkeit der Notunterkünfte auf dem Festplatz usw.... Menschlichkeit machs gut.
Aber als FDP Mitglied haben wir ja kaum mehr erwarten können, war es doch seine Direktkandidatin die sich gemeinsam mit Rechtspopulisten zu einer Bürgerinitiative aufschwang und dominierte, in der es um die Verhinderung von bezahlbarem Wohnraum im Ziegelhof ging. Aber anderes erwarten wir von den neoliberalen ja nicht, oder ?
Am befremdlichsten bekommt mir aber der Schluss des Artikels wo die Stadt ganz offensichtlich erpresst wird, ...
"Ja, wir wollen zurück auf den Festplatz. Die Planungen dazu müssen im kommenden Jahr anlaufen. Hier auf dem Rot-Weiß-Platz werden wir das Public Viewing keinesfalls ein zweites Mal organisieren. Das war eine Notlösung. Wenn wir nicht auf den Festplatz können, dann weichen wir in eine andere Stadt aus. Da gab es schon Anfragen."
Unfassbar dreist !
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