Donnerstag, 13. Juli 2017

GESELLSCHAFT// Armut ist strukturelle Gewalt !

"Armut gilt als einer der größten Stressauslöser" das ist ja kein Geheimnis !

Spätestens seit der Einführung der staatlichen Verarmung durch die SGB II Gesetze sieht jeder Arbeitnehmer das er nur kurz vor der Bedrohung seiner Existenz steht.

Wer heute noch glaubt seine Arbeit schütze ihn vor Armut der irrt. Schon das Thema Gesundheit macht klar wir stehen in der Entwicklung wieder auf einer Stufe die man eigentlich noch aus der Leibeigenschaft kennt.
Wer heute im Job krank wird ist zunächst einmal sicher, die ersten 6 Wochen zumindest. Die fast willkürliche Grenze bringt nicht nur die Kürzung des Geldes mit sich und überträgt den Kranken in seiner Lohnabhängigkeit via Krankengeld an die Krankenkassen, sondern signalisiert dem Arbeitgeber sich ggf. nach Ersatz umzusehen. Hier greift dann Stufe 2. Der moderne Leiharbeiter-Sklavenmarkt bietet kurzfristige Lösungen und die in der Angst vor der Armut gefangenen Arbeitnehmer steigen in dieses teuflische Manöver ein.
Was bleibt ihnen auch übrig, werden sie doch durch die Medien immer wieder daran erinnert das nur wer Leistung bringt in unserer Gesellschaft von Wert ist.
Neulich hörte ich einen Vortrag, "die mit dem Schwarzen Winkel" und was soll ich sagen das die Stigmatisierung von Erwerbslosen und Erwerbsunfähigen damals wie heute scharf eingehalten wird zeigt wo wir stehen.
AfD Aussagen wonach SGB II Empfänger zur not ja ihre Organe verkaufen könnten werden gar kritiklos in der breiten Masse akzeptiert.

Heute tagte die NAK (Nationale Armuts Konferenz) in Berlin und ihre Ergebnisse erschreckten mich mehr als ich erwartet hätte und ich war gefasst auf so Einiges.
Die größte Angst der Arbeitnehmer vor Krankheiten beginnt mit der Angst vor dem sozialen Abstieg und nicht vor den Folgen für Leib und Leben, das ist pervers !
Armut als Stressauslöser bring einige Gespenster mit sich, Depressionen und Suizide sind oftmals vertraute Begleiter.
So wundert es kaum das eine Studie der Uni Heidelberg sagt das die Rate der Suizide bei Erwerbslosen um 20 % höher liegt als bei Erwerbstätigen.
Die Mangelnde Aufklärung durch die Krankenkassen und Jobcentern macht es gerade Chronisch Kranken schwer. Hier steht am Monatsende oftmals die Entscheidung zwischen Hunger oder Schmerzen. Mangelernährung und kulturelle Defizite machen das Rad der Armut so schnell das ein Ausstieg unmöglich wird.

Entzaubert wurde deutlich das Märchen vom "sozialen Aufstieg durch Bildung", denn die Chancengleichheit auf Bildung hängt auch in Deutschland immer noch vom Geldbeutel der Eltern ab.

Wo die Solidarität mit den Schwachen aufhört, muss der Kampf ums überleben beginnen !

Ich kann nur hoffen das die Menschen diese Sachverhalte langsam in sich aufnehmen, niemand ist vor Armut sicher und der Kampf für Gerechtigkeit ist der Kampf einer Klasse, einer Klasse aller Lohnabhängigen.

Ein wichtiger Schritt wäre die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung, denn Gesundheit ist Menschenrecht und nicht das Recht der Reichen !!!








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