Meine heutige Presseerklärung zu den Protesten der Landwirte in Rheinland-Pfalz!
DIE LINKE. Rheinland-Pfalz
Landwirtschaft statt Agrarfabriken
Zu den heutigen Protesten rheinland-pfälzischer
Bauern erklärt David Schwarzendahl, stellvertretender Landesvorsitzender:
„Die jahrzehntelange Fokussierung der
Landwirtschaftspolitik auf chemiegestützte Ertragssteigerung, die
Internationalisierung des Absatzes und der Förderung immer größerer
Agrarfabriken haben einerseits dazu geführt, dass familiär geführte Betriebe
immer stärker unter finanziellen Druck geraten, weil die Preise bäuerliches
Landwirtschaften nicht mehr erlauben. Und andererseits sind die Nitratwerte im
Grundwasser vielerorts explodiert, ist das Insektensterben aufgrund von
Pestiziden unübersehbar geworden und hat der Schwund der Artenvielfalt
besorgniserregende Ausmaße angenommen.
Jetzt hilft nur noch ein grundsätzliches Umsteuern:
Wir wollen Landwirte, die die Ernährung der Menschen in vorwiegend regionalen
Zusammenhängen sicherstellen können und dabei auskömmliche Preise für ihre
Produkte erhalten. Dabei gilt es, ökologische Anforderungen mit sozialen
Rechten von Landwirt*innen und Verbraucher*innen in Einklang zu bringen. Die
Spekulation mit Agrarflächen zur Produktion von Energiepflanzen muss ebenso
beendet werden wie die Förderung von „immer mehr in immer kürzerer Zeit“. Wir
wollen Landwirten ermöglichen, unsere Kulturlandschaft weiter zu pflegen und
lebenswert zu erhalten. Dafür brauchen wir eine grundsätzliche Umorientierung
der Förderung auf allen Ebenen: Klasse statt Masse muss dabei ebenso die
Richtschnur sein wie Nachhaltigkeit statt schneller Rendite.
In diesem Sinne erklären wir uns mit den Bäuerinnen
und Bauern solidarisch, die heute ihren Protest nach Mainz tragen. Wir fordern
die Landesregierung auf, nicht nur unverbindliche Gespräche zu führen:
Ernährung und Landschaftspflege sind zentrale landespolitische Zuständigkeiten,
Bauern und Verbraucher*innen haben lange genug gewartet, jetzt sind Taten
gefragt.
11. Dezember 2019
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